Anwesend: Öffentliche Verkehrsmittel, öffentlicher Raum, Handys und ihre Nutzer
Entschuldigt: Zurückhaltung

Früher noch ein Apparat zu Hause,
fest sein Platz auf der Kommode.
Hörer hoch und in die Muschel sprechen,
damit ist heut nicht mehr ganz zu rechnen.

Nein, man kann es mit sich tragen in der Hand und in der Tasche,
überall und irgendwo
stets ein Klingeln, Surren und Hallo.

Filme streamen, Videocalls mit der höchsten Stufe Sound.
Hey, hallo, seht und hört ihr mich,
das Private ist nun öffentlich.

Frage: Will man`s wirklich wissen, wo der Fremde sich gerad befindet?
Neuigkeiten lauschen aus dem Äther der intimen Häuslichkeit, Provinz- und Grossstadtfluchten?
War die Vorstands-, Team- und Tagungssitzung von Erfolg und Inhalts- (losigkeit) gekrönt?
Ein Abschluss gar gelungen, Frau und Mann im Melodram versöhnt?

Nein, ich möchte es nicht wirklich wissen.
Atem holend, gehe ich aus den Worten, die gesagt,
grüsse dankbar alle in der Tat,
die das „Ding“ und sich auch mal auf lautlos stellen
und den Tag für fein-sensible Ohren still erhellen.

Pendenz: Text oben für Durchsage in öffentlichen Verkehrsmitteln verwenden. Mit oder ohne Megaphon.