Anwesend: Gemüsesuppe, Teller, Löffel, Mensch
Entschuldigt: Pessimismus, Badekappe

Losgelöst und scheinbar unerwartet landet es im Porzellan. 
Schwimmt im Fond und lässt sich treiben.
Schüchtern stösst sichs an dem Lauch, der die Fasern schwingen lässt. 
Temporär begegnet es dem Apfel aus der Erde, streicht am Körper ziehend weiter.

Plötzlich drängt die gelbe Rübe das Haar an Tellerrand und Kante.
Der Schaft gefangen im Korsett. 
Ein Kräuseln, Ziehen, Schmiegen gegen Porzellan und Rübe.
Die Keramik unnachgiebig, das Gemüse weich gekocht.

Rettung naht. Die Petersilie eilt heran, öffnet das Gefieder, umarmt das Haar,
zieht es in die Freiheit und balanciert es in das Meer der Badenden.  

Traue ich meinen Augen? Schwimmt hier ein Haar?
Das Sehen weckt die Einbildung im Geiste.
Der Verstand wird eingeschaltet, dem Sehen nicht getraut.
Der Tastsinn auf den Plan gerufen soll Realitäten schaffen gegen Wünschen, Hoffen.

Um der Aufklärung zu dienen, formen sich Zeigefinger und der Daumen zur Pinzette. Sie umschliesst das Haar. Berührung, lässt Atome spüren,
bewegt Betrachter und das Verloren gegangene.

Haar, Suppe, Baden im Meer – Ende!

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