Anwesend: Jalousie, Licht, Schatten, Frau, Möbel;
Abwesend: Applaus
Jalousien jeder Art zeigen Licht, verbergen es,
kleiden aus skulptural Augen öffnend – schliessend.
Reflektierend, brechend Licht zeichnend ohne Stift.
Schatten wie gemalt für kurze Zeit an Gegenstand und Wand.
Lamellen bieten Schutz je nach Winkel ihrer Stellung.
Falten sie sich auf als grossen Fächer taucht der Raum in Dunkelheit.
Wird es Zeit sich wahrhaft ungeschminkt zu zeigen,
so schmiegen sie sich dicht an dicht, die Leine wird gezogen.
Licht fällt in den Raum und nimmt ihn ein lässt ihn sehen, fühlen.
Ein Schattenspiel beginnt im Sonnenstand
dazu Klänge von den Tasten des Klaviers
der Staub beginnt zu zittern, flirren fühlbar ist er nicht.
Helligkeit beherrscht die Dramaturgie im Raum gekonnt
die Jalousien blinzeln nur noch leise, der Schauplatz still das Bühnenbild gestellt.
Nun beginnt das Inventar den Dialog – flüsternd unter den Arkaden.
Die Frau betritt den Raum trägt Hut, ein Kleid und Ballerina flach.
Der Klang der Schritte kaum vernehmbar
die Bilderwand in Grossformat mit einer Szenerie in reinsten Farben.
Um sich klar zu spiegeln spricht nun die Frau im Säulengang des Mobiliars
den leisen Monolog:
Führt Berührung zu Erkenntnis? Mit Gewissheit, ja.
Traue ich zu berühren was mein Interesse weckt? Dies stimmt sie nachdenklich und dann ist von den Lippen abzulesen: Das „Tageslicht“ als Komplize lässt erkennen ob Berührung möglich ist und meine wachen Sinne eröffnen mir die Logik des Begehrens.
Mit jedem Schritt nähert sie sich stet den Schatten, verschmilzt für einen Augenblick, atmet tief, tritt heraus und gibt dem Raum die spielerische Form – die Jalousien öffnen ihre Lider.
Pendenz: In Hamburg, Paris … unter den Arkaden flanieren.