Anwesend: Rolltreppen, Menschen
Abwesend: Berechenbarkeit
Das zirkulierende Stufenband nimmt einen unverzüglich auf
ohne Verzögerungen und Staus.
Der Zeitaufwand ist überschaubar von der Strasse in die Bahn
unentbehrlich bindend zwischen Tram und U-Bahn, Bus und Metro
und des eiligen Menschenstromes.
Die feste Treppe mehr und mehr
ist als Notbehelf in den Hintergrund verlegt.
Die Rolltreppe indes bewegt – Panta rhei „Alles fliesst“.
Sie bewegt, was nicht zu bewegen ist – den Boden unter Füssen,
die Stufen einer Treppe, den Handlauf des Geländers – ein wahrer Zauber.
„Geläufiges und Gegenläufiges – Begeisterung und Ablehnung
geben sich die Hand“.
Nun ein Schritt auf die mobile Stufe, die Treppenfahrt beginnt.
Für die einen ist sie Tempo auf dem Weg zur Arbeit,
für die anderen melodiöses Treiben.
Hier und da aufgepasst!
Ein abrupter Ruck und der Rollsteig kommt zum Stillstand,
empfunden als ein Hindernis im grossen Fluss
der Mensch so plötzlich auf sich „selbst zurückgeworfen“.
Was, wenn man den Tritt verfehlt?
Der abgestellte Koffer auf dem Fahrsteig mit der Schwerkraft in die Tiefe fällt?
Das Sandwich plötzlich lösend von der Hand sich in Rillen niederlegt?
Ein Eiliger links und körpernah am Stehenden vorbeifegt?
Wie wäre es mit Innehalten, Staunen und bemüht,
Gelassenheit zu demonstrieren?
Weiter geht es.
Wie eine Endlosschleife dreht sich diese Treppenbahn stetig um sich selbst
und folgt dem immer gleichen Rhythmus, feinem Gleichklang
Monotonie, die ihresgleichen sucht.
Im „Gedächtnisraum“ des Menschen schlummert unterdessen tief verankert
das Bedürfnis nach Berechenbarkeit und Planbarkeit im steten Lauf.
Ein Wunschdenken im menschlichen Dasein.
Pendenz: Setzen Sie sich an einen Fluss.